Jagd

Jagd ist ein großes Wort mit großer Bedeutung. Der Toller ist ein Jagdhund, der auf die Entenjagd und im speziellen auf das Anlocken und Apportieren der Enten gezüchtet wurde. Aber auch hier zeigt der Toller seine Vielseitigkeit und kann auch unter anderem auf die Jagd von Niederwild oder auch auf Nachsuchen mit Schweiss ausgebildet werden.

 

Hoki zeigte als Welpe schon sehr gute jagdliche Anlagen und obwohl die Jagd für mich völliges Neuland war, wagte ich mich zusammen mit Hoki´s Züchtern an die Ausbildung mit dem Ziel, den Hund auf einer jagdlichen Anlagenprüfung für Retriever, vorzustellen.

Nachdem diese Anlagenprüfung JP/R (Jugendprüfung für Retriever) von uns erfolgreich absolviert wurde und erneut die tollen Anlagen von Hoki zu sehen waren, entschied ich mich Hoki noch auf eine weitere jagdliche Prüfung, die sog. BLP/R (Bringleistungsprüfung für Retriever) vorzubereiten. Im Oktober 2013 konnten wir auch diese Prüfung erfolgreich bestehen.

Berichte aller Prüfungen und Anlagensichtung siehe unten.

BLP/R im Oktober 2013 an der Böllatmühle in Balingen

Am 26. Oktober fand in Balingen-Ostdorf an der Böllatmühle die Bringleistungsprüfung für Retriever, kurz BLP/R, statt und Hoki und ich haben daran teilgenommen. Wir waren insgesamt 5 Hunde. Darunter Hoki´s Schwester Hettdyii und noch ein Toller, ein Labrador und ein Chesapeake Bay Retriever. Morgens um acht Uhr war melden und jeder durfte sich ein kleines Fläschchen Jägermeister nehmen auf dem die Startnummer angebracht war.

Genau das Richtige jetzt für die Nerven! Wir waren Startnummer 5, also letzter Hund.

 

Um halb neun brachen wir auf ins Revier, es begann zuerst mit der Suche. Das Suchengebiet fand ich schwer, da es am Hang und ziemlich dicht bewachsen war. Hoki hatte zunächst kurz Probleme den Hang anzunehmen, aber als er festgestellt hat, dass davor nichts zu finden war hat er ihn gut angenommen und innerhalb kurzer Zeit beide Hasen gebracht. Nun war ich erst einmal beruhigter und positiv eingestellt auf die nächste Aufgabe Feldschleppe.

 

Auch die Feldschleppe sollte für uns kein Problem darstellen. Hoki nahm die Spur gut an und kam schnell mit der Ente wieder rein. Leider legte er sie kurz vor mir ab und wollte sie auch nicht mehr so richtig damit vorsitzen. War trotzdem noch ok.

Auf dem selben Gelände wurde dann noch die Schussfestigkeit überprüft, was für uns kein Problem war.

 

Auf ins nächste Revier zum Einweisen. Ein Gebiet mit Äcker und Wiesen am Waldrand. Es wehte ziemlicher Wind und man musste sich gut überlegen, zu welchem Stück, man den Hund zuerst schicken musste.

Ich entschied mich zuerst für das linke Stück, schickte Hoki voran und er rannte in gerade Linie, bekam gut Wind und fand ohne meine Hilfe die Ente. Beim zweiten Stück musste ich etwas mehr händeln, aber auch das ging gut und er brachte mir die Ente. Sooo brav!

 

Danach ging es wieder in den Wald für die Waldschleppen. Nachdem alle 4 Hunde vor uns problemlos gearbeitet hatten, kamen wir dran. Ich setze Hoki auf die Spur an, er ging gut raus und verschwand im Wald. Ich war sehr zuversichtlich, dass er bald mit dem Hase mir entgegenkommen würde. Aber irgendwie dauerte es ziemlich lange und ich fing schon an, zu bibbern. Auf einmal hörte ich es hinter mir im Geäst knacken und dann der große Schreck: Hoki kam ohne Hase... Ich setzte ihn nochmal auf die Spur an, aber er wollte sie nicht mehr annehmen. Mein erster Gedanke: Scheiße, durchgefallen!

Die Richter besprachen sich eine Weile und boten mir dann eine Ersatzschleppe an, da sie vermuteten, dass Hoki auf die Spur vom vorherigen Hund gekommen sei. Wir waren wieder mit dabei! Nun hieß es Nerven bewahren und auf die Aufgabe konzentrieren.

Allerdings wurden zuerst noch Leinenführigkeit und Standtreiben geprüft und dann ging es wieder zurück zur Böllatmühle, an der die letzte Aufgabe: Wasser, statt fand.

 

Ich durfte dann mit den Richtern noch einmal in den Wald um unsere Ersatzschleppe zu machen und die anderen hatten solange Pause.

Hoki wieder auf die Spur angesetzt, wieder ging er gut raus und diesmal kam er nach sehr kurzer Zeit mit dem Häschen angerannt :-) Ich glaube, die Erleichterung war mir dann anzumerken.

 

Nun noch Wasser. Eigentlich eine gut lösbare Aufgabe für uns. Aber nachdem die ersten beiden Hunde Probleme hatten mit der Ente von der Insel zurück zu schwimmen, wurde ich dann doch wieder etwas nervöser. Zuerst also die Schußüberprüfung am Wasser. Kein Problem. Dann schickte ich ihn zur Insel. Ging auch gut. Hoki fand die Ente und sprang völlig überzeugt damit ins Wasser und brachte sie mir. Meine Güte, was war ich froh! Die Steine, die mir vom Herzen purzelten hörte bestimmt jeder!

 

Nach einer halben Stunde war es dann auch offiziell: wir hatten mit 271 Punkten die BLP bestanden !!! Ich bin sehr, sehr stolz auf meinen kleinen Mann. Er war sehr tapfer den ganzen Tag und arbeitete konzentriert und mit viel Freude.

JP/R im April 2012 in St. Leon Rot

Und im April 2012 war es dann soweit. Wir fuhren nach St. Leon Rot um bei der JP/R teilzunehmen.

Es lief alles super.

1. Aufgabe Freie Suche im Wald (2 Enten und 2 Hasen waren ausgelegt)

Hoki ging rein in das Gebiet, kam sehr schnell mit einer Ente wieder zu mir, die zwei anderen Stücke fand er auch sehr zügig und brachte sie mir. Beim 4. Stück tat er sich etwas schwer und ich durfte ins Gebiet um ihm zu helfen. Aber bevor ich das Stück überhaupt sah, hatte Hoki es schon aufgenommen und mir entgegen gebracht.

2. Aufgabe Hasenschleppe 200m mit 2 Winkeln

Ich habe Hoki angesetzt am "Anschuss" wollte noch ein paar Schritte an der Leine mitlaufen, aber als ich merkte, dass er schon drauf war und ich nur ein Hindernis darstellte, leinte ich ihn los und wie der Blitz schoss Hoki durch das etwas höhere Gras, kam zum Stück, nahm auf und brachte ohne Umwege zu mir.

3. Aufgabe Schussfestigkeit und Markierung

Schuss war kein Problem und Markierung hat er auch sehr gut gearbeitet. Lediglich beim bringen musste er die Ente 2 mal ablegen um nochmal neu aufzunehmen.

4. Aufgabe Wasser

Eine Ente wurde beschossen und ins Schilf geworfen. Hoki wartete brav auf mein Kommando und stieg dann problemlos ins Wasser ein. Er schwamm Richung Schilf, aber auf dem Weg dahin ließ er sich kurz von einem dahin treibenden Stock ablenken. Besann sich aber wieder auf seine eigentliche Aufgabe und verschwand im Schilf. Nach gefühlten ewigen Minuten sah ich ihn mit der Ente auf der anderen Seite vom Ufer aussteigen. Schnur stracks zu mir gerannt, ohne schütteln mir die Ente in die Hand gelegt! Mei, was habe ich mich gefreut! So ein toller Abschluss!

Letztendlich bekamen wir in jedem Fach ein "sehr gut", bei der Standruhe mussten wir ein paar Punkte lassen, aber letztendlich haben wir die JP/R mit 248 Punkten bestanden.

 

An diesem Wochenende machten insgesamt 5 Mic Mac H´s die JP/R und alle haben super bestanden!

Anlagensichtung Oktober 2011 mit Edgar Wagner

Im Alter von 9 Monaten hatten wir ein ganz besonderes Wurftreffen, bei dem die jagdlichen Anlagen unserer Hunde von einem sehr erfahrenen Retrieverführer und Verbandsrichter, beurteilt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte keiner von uns je mit Wild trainiert. So dass wirklich die Anlagen zu beurteilen waren und nicht irgendein trainiertes Verhalten.

Edgar Wagner stellte an uns nur die Forderung keine Kommandos zu geben, sondern unsere Hunde mit Worten zu motivieren und zu loben während den einzelnen Aufgaben.

Jeder Hund wurde einzeln getestet. Es fing mit einer freien Suche auf einer großen weitläufigen Wiese an. Es wurden Dummies, 3 Enten und 1 Taube ausgelegt. Hoki wurde von mir abgeleint und wir liefen erstmal ganz unbeteiligt über die Wiese. Hoki musste sich erstmal ausgiebig wälzen und nachdem er sich dadurch "frei" gemacht hatte, nahm er die Nase runter und fing an zu schnüffeln. Auf einmal zeigte er mir eine Ente an und als ich nicht schnell genug reagierte, versuchte er sogar sie mir zu bringen. Ich ging schnell hin, freute mich über die gefundene Ente und wir packten das Stück in unsere Tasche. So ging es weiter. Die 2. Ente wurde mir ein Stück entgegengebracht, die Dummies waren gar keine Schwierigkeit. Gefunden und gebracht. Und dann stoß Hoki auf die Taube. Taube gilt als nicht sehr einfach, da sie sehr fludrig ist zum tragen und das viele Hunde nicht so gerne mögen. Aber Hoki war das egal. Wahrscheinlich dachte er: endlich passt das mal in mein Maul! Nahm die Taube auf und brachte sie mir! Mei war ich stolz! Wir bekamen auch sehr großes Lob von Edgar und ich musste ihm versprechen, dass ich die Verbindung zwischen mir und Hoki ja nicht kaputt machen soll!

 

Im Anschluss gab es eine kleine Hasenschleppe im Wald, bei der Hoki auch sehr gute Nase zeigte. Nach einer kleinen Ablenkung durch "böse" Fahrradfahrer, die erstmal verbellt werden mussten, konzentrierte sich Hoki wieder auf die Schleppe und fand den Hasen schließlich auch. Beim Versuch den Hasen aufzunehmen, war noch etwas hilflos, aber das war nicht weiter tragisch, denn bei der Aufgabe ging es ja hauptsächlich um die Schleppe.

Danach wurde die Schussfestigkeit unserer H´s überprüft, was für alle kein Problem darstellte.

Als Abschluss ging es noch ans Wasser, bei dem getestet wurde, wie gut der Hund das Gewässer annimmt. Es wurde nicht sichtig für den Hund ein Dummy eingeworfen und der Hund sollte es aus dem Wasser holen. Wir durften die Hunde motivieren aber keine Kommandos geben. Hoki hatte etwas Respekt vor dem Einstieg und es bedarf sehr großer Überredungskunst meinerseits, dass er dann doch noch ins Wasser ist.

Fazit: Ein super schöner und sehr aufschlussreicher Tag für uns Hundehalter und vor allem für den Züchter. Alle H´s haben die Aufgaben sehr schön gemeistert und doch hatte jeder seinen eigenen Stil dabei. Wirklich toll! Vielen Dank an Günter und Marianne dafür!